Ein Lokalaugenschein der NÖN zeigt: Das „Erdenreich“ der Firma Brantner erzeugt schon Kompost.

Von Martin Kalchhauser. Erstellt am 09. September 2021 (05:18)

Weniger als zwei Jahre sind seit dem Spatenstich für das „Erdenreich“ der Firma Brantner vergangen. Seit einigen Wochen läuft in der größten eingehausten Kompostieranlage Österreichs der (Probe-)Betrieb. Noch im September wird im Rahmen eines Festaktes die Eröffnung stattfinden.

Bei einer interessanten Führung für das Kremser NÖN-Team gab Brantner Standortleiter Michael Grabner Einblick in die Abläufe am 33.000 Quadratmeter großen Areal.

Kompostierungshalle misst 124 x 45 Meter

35.000 Tonnen Biomüll – Kompost und Strauchschnitt – werden dort künftig jährlich zu wertvollem Kompost verarbeitet. Nach der Anlieferung des Materials aus Stadt und Bezirk Krems sowie einem Teil des Bezirks Hollabrunn durch die Müllwagen (Eigen- und Fremdanlieferer) wird der Kompost in sogenannten „Mieten“ in der 124 Meter langen Halle (sie hat knapp 5.600 Quadratmeter) aufgeschüttet. Vier Wochen bleibt der Müll dann, regelmäßig umgesetzt, hier. Danach kommt er in den Outdoor-Bereich. „Dort liegen die Mieten weitere acht Wochen im Freien“, erklärt Grabner. „Schließlich wird der Kompost noch auf Fremdstoffe kontrolliert und gesiebt.“

Auch wenn sich auf den ersten Blick nur die Kompostierungshalle, ein großer asphaltierter Platz und die riesigen Röhren der Belüftungsanlage darbieten, ist die Technik dahinter durchaus komplex.

So wird die Abluft aus der Halle durch die großen Rohre zu einem Biofilter geleitet, um die Belastung durch Gestank zu eliminieren. Für Beobachter bleiben auch die Be- und Entlüftungsleitungen unterhalb der Mieten verborgen. Regelmäßig muss die Konsistenz des Materials überprüft werden, um die Zusammensetzung einigermaßen konstant zu halten. „Im Sommer fällt mehr Strauchschnitt an, in der Wintersaison muss dem Kompost entsprechend auflockerndes Material beigegeben werden.“

Umweltschutz war der Firma Brantner beim Bau wichtig. „Das gesamte Wasser von den Dachflächen wird aufgefangen, um im Kompostierungsprozess wertvolles Leitungswasser zu sparen“, erklärt Grabner. Wegen der Nachbarschaft zum Gneixendorfer Flughafen war es leider nicht möglich, Photovoltaik-Paneele auf dem Dach (Spiegelungs-Gefahr) aufzusetzen. Aus demselben Grund gab es auch kein Okay zu Windrädern zur Stromerzeugung.